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Hundefreunde stimmen über Wegzug ab

Nordkurier, 07.10.2011

Knapp ein Jahr ist der Verein in Altenhagen ansässig und hat seitdem viel für sein Hobby und den Ort geschaffen. Jetzt steht er vor einem Problem.

Von Christina Weinreich

Altenhagen. Der Verein Hundefreunde Altenhagen ist noch nicht mal ein Jahr in Altenhagen aktiv und denkt bereits darüber nach, den in vielen Stunden der Freizeit eingerichteten Trainingsplatz aufzugeben und möglicherweise aus dem Ort wegzuziehen. Ob dieser radikale Schnitt vollzogen wird, darüber will die außerordentliche Mitgliederversammlung des Vereins am morgigen Sonnabend beraten und abstimmen.

Darüber hat Vereinsvorsitzender Detlev Zunker die Gemeindevertreter während deren Sitzung am Dienstagabend informiert und war mit mehreren Mitgliedern dazu erschienen. Der Verein braucht dringend das Gebäude, welches am Trainingsplatz steht, aber einem Landwirt auf Fahrenholz gehört. In zahlreichen Arbeitseinsätzen sei das noch aus DDR-Zeiten stammende barackenähnliche Haus entkernt worden und sollte nun als Lager- und Sanitärraum hergerichtet werden – in Eigenleistung der Vereinsmitglieder. Über 40 gehören zu den Hundefreunden, von jung bis alt. Auf zahlreichen Veranstaltungen waren sie mit ihren vierbeinigen Freunden bereits zu Gast und zeigten, was Hunde alles so leisten können.

Bislang seien die Hundefreunde der Annahme gewesen, dass der Gebäudeeigentümer es an den Verein verpachten und die Pacht als Spende deklarieren würde. „So war’s abgesprochen“, sagte Zunker. Nun komme der Pachtvertrag verändert zurück: Der Eigentümer wolle Gebäude und dazugehörige 1000 Quadratmeter Land nur gegen Bares zur Verfügung stellen, was der Verein finanziell nicht leisten könne. „Wir arbeiten mit Hunden und brauchen schon aus hygienischen Gründen dringend Waschräume und WC“, betonte Zunker. Es sei ihnen nicht gestattet, die Toiletten in Feuerwehr oder Kita neben dem Trainingsplatz zu nutzen.

Der Verein wolle gern in Altenhagen bleiben, sagte Zunker. „Die Gemeinde hatte uns vor unserem Umzug von Tützpatz nach Altenhagen versprochen, dass wir dieses Gebäude bekommen würden. Durch einen Flächentausch sollte das ermöglicht werden. Weil wir in Tützpatz nichts Eigenes fanden und uns in Altenhagen dies in Aussicht gestellt wurde, sind wir hierher gegangen.“ Es müsste doch gehen, dass die Gemeinde das Haus erwirbt und der Verein es ihr in Ratenzahlung wieder abkaufe, schlug Zunker den Abgeordneten vor.

Das gehe keinesfalls, wehrt Bürgermeisterin Marita Range ab. Der Gesetzgeber schiebe solchen Handlungen einen Riegel vor. „Wir müssen die Notwendigkeit des Kaufs nachweisen, und das gelingt uns nicht“, erklärte sie. Der Verein sei keine Pflichtaufgabe der Gemeinde. Sie stehe jedoch zum Versprechen, die Hundefreunde bei ihren Aktivitäten zu unterstützen, aber dieser Vorschlag sei keinesfalls umsetzbar. Sie habe sich aber mit dem Eigentümer des Gebäudes unterhalten, ein zwölf Jahre umfassender Pachtvertrag, wie ihn der Verein vorschlägt, sei für ihn nicht akzeptabel. „Das läuft am Ende auf eine Schenkung raus und da wird das Finanzamt hellhörig. Doch ist der Besitzer kompromissbereit“, sagte sie während der Gemeindevertretersitzung. Im nicht öffentlichen Teil der Beratung haben sich die Gewählten schließlich darauf geeinigt, sich mit dem Inhaber des Fahrenholzer Landguts zum Gespräch zu treffen.

Eckhard Diekmann, er ist der Besitzer des Landguts und des Gebäudes, war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.